Homöopathie

Was sind C- und D-Potenzen?

Homöopathie kann akute und chronische, körperliche und seelische Beschwerden lindern. Dazu werden mehr als 2000 pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen nach dem Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem behandeln“ verwendet – aber nicht so, wie sie in der Natur vorkommen, sondern verdünnt und verschüttelt. Laut Homöopathie führt dies zu einer Potenzierung ihrer Wirkung (und zu einer Ausschaltung der giftigen Wirkung bei für den Menschen nicht bekömmlichen Stoffen).

Beispiel für „Ähnliches mit Ähnlichem“ gefällig? – Wer Schnupfen hat, dem tränen die Augen und die Nase läuft. Wer Zwiebel schneidet, leidet meist unter ähnlichen Symptomen. Zwiebel – Allium cepa – wirkt daher bei Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen. Die Zwiebel in homöopathischer Dosis heilt also genau die Krankheitssymptome, die sie bei der Einnahme im gesunden Menschen hervorrufen kann. (Aber  bevor sie heilt, verstärkt sie den Krankheitseffekt und lässt die Nase umso stärker triefen…)

Obwohl man erwarten könnte, dass sich die Wirkung immer mehr verliert, je mehr man verdünnt, bewirkt das Verdünnen, dass sich die Kräfte der Stoffe viel stärker entfalten. Samuel Hahnemann, der Begründer bzw. Entdecker der Homöopathischen Heilmethode (1755-1843), führte deshalb das Wort Potenzieren ein, da das Wort verdünnen der Wirkung nicht entsprach. Die typische Potenz, die übrigens bei der Zwiebel und Schnupfen zum Einsatz kommt, ist D6 oder D12. „D“ steht für eine Verdünnung im Verhältnis eins zu zehn.

Um eine D-Potenz herzustellen, wird ein Tropfen der Ausgangssubstanz mit neun Tropfen Alkohol gemischt und verschüttelt – das ergibt eine D1 Potenz. 
Nimmt man von dieser Potenz wiederum einen Tropfen und verdünnt ihn mit neun Tropfen Alkohol, so erhält man die Potenz D2. Eine Potenz von D6 wurde demnach sechs Mal auf diese Weise verdünnt, eine Potenz D12 zwölf Mal. In homöopathischen Hausapotheken sind meist D-Potenzen enthalten, sie eignen sich gut für die Selbstbehandlung (Schnupfen, Husten, Frauenleiden, Schlafstörungen, Hautprobleme…).

Wird die Ausgangssubstanz im Verhältnis 1 zu 99 verdünnt und verschüttelt, erhält man die so genannte C-Potenz. Gebräuchliche C-Potenzen sind C6, C12, C30, C200 und C1000. In manchen Behandlungen kann es indiziert sein, noch höhere Potenzen eines homöopathischen Mittels zu nehmen – bis hin zu C10.000 und C100.000. Solche C-Potenzen wirken allerdings nicht akut wie die Zwiebel gegen den Schnupfen, sondern erreichen eine tief geistige Ebene. Je höher die Potenz, desto tiefgreifender ist die Wirkung – und desto seltener muss sie eingenommen werden (z. B. nur einmal pro Woche oder gar pro Monat). Dazu müssen sie allerdings von einem erfahrenen Homöopathen genau auf das Krankheitssymptom angepasst worden sein.