Über intermittierendes Fasten

Ein neuer Fastentrend geht um, doch was hat es mit interemittierendem Fasten wirklich auf sich?

Was ist intermittierendes Fasten?

Unter dem Begriff „intermittierendes Fasten“ werden verschiedene Arten von zeitweiligem Nahrungsverzicht bezeichnet. Es geht also darum, eine Zeit lang keine Kalorien zu konsumieren. Das soll sich auf vielfältige Weise positiv auf den Körper und damit auf die Gesundheit auswirken.

Wie ist die Studienlage?

Zum intermittierenden Fasten gab es in den letzten Jahren eine Vielzahl von Studien an unterschiedlichsten Lebewesen. Die Wirkung war immer gleich. Durch den zeitweisen Nahrungsverzicht konnten sowohl die Lebenszeit von Hefezellen verlängert als auch das Altern  bei Mäusen hinausgezögert werden. Obwohl erste Studien beim Menschen noch laufen, sehen die Ergebnisse sehr positiv aus.

Wie lange sollte man intermittierendes Fasten praktizieren?

Lebenslanges Hungern ist, soviel gleich vorneweg, nicht erforderlich, um die positiven Wirkungen von intermittierendem Fasten zu erreichen.

Es gab eine Studie, bei der Mäuse alle zwei Monate auf vier Fastentage gesetzt wurden, wobei sie am ersten Tag 50 % und die restlichen drei Tage 90 % weniger Kalorien bekamen als normalerweise. Durch diese regelmäßigen Fasteneinschübe erkrankten die sonst sehr anfälligen Tiere um 45 % seltener an Krebs. Das war auch der Hauptgrund, warum sich ihre Lebenserwartung statistisch signifikant erhöhte.

Das Fasten wirkte sich auf viele Bereich des Mäusekörpers positiv aus, z. B. auf das Immunsystem, und die Tiere waren geistig fitter als Tiere, die keine Fastenkur bekamen.

Ähnliche Versuche gab es auch beim Menschen, wobei es in einem Zeitraum von drei Monaten jeweils fünf Fastentage pro Monat gab. Die positiven Auswirkungen waren ähnlich wie bei den Mäusen.

Ob sich intermittierendes Fasten langfristig positiv auf den Körper auswirkt, wird momentan gerade in verschiedenen Studien erforscht — auch in Graz. Dort konnten die Forscher nachweisen, dass Fasten bei Mäusen den Selbstreinigungsprozess der Zellen aktiviert, die so genannte Autophagie. Dabei werden Abfallstoffe von der “Müllabfuhr” des Körpers aus den Zellen abtransportiert. Außerdem senkte das Fasten den Blutdruck und hielt Entzündungsreaktionen im Körper in Schach. Momentan läuft in Graz eine langfristige Studie am Menschen. Die ersten Ergebnisse sehen sehr positiv aus.

Wie funktioniert intermittierendes Fasten?

Auf diese Frage gibt es nicht eine Antwort allein. Es machen viele verschiedene Fastenpläne die Runde, wobei noch nicht klar ist, welcher der beste ist. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich jeder Plan positiv auf den Körper auswirkt. Schauen wir uns die einzelnen Pläne im Detail an:

  • 24/24
    Hier wird alternierend einen Tag lang normal gegessen und einen Tag lang gar nichts. Diese Variante dürfte aber nur wenigen Menschen wirklich zusagen.
  • 20/4
    Bei dieser Variante wird täglich gefastet und zwar 20 Stunden. Für die Nahrungsaufnahme bleiben so jeden Tag vier Stunden. Das bedeutet jedoch, dass man in diesem Zeitfenster alle Nährstoffe, die der Körper benötigt zu sich nehmen muss. Nicht immer optimal und sicher oft ein Kraftakt.
  • 16/8
    Hier ist der Fastenzeitraum 16 Stunden und acht Stunden lang kann täglich gegessen werden. Das ist wohl die Variante, die am einfachsten zu schaffen ist. Im Grund reicht es dafür nämlich schon, eine Mahlzeit (also Frühstück oder Abendessen) ausfallen zu lassen, um die 16 Stunden zu erreichen.

Welcher Rhythmus ist am besten?

Momentan laufen Studien, welcher Rhythmus am gesündesten ist. Bis Ergebnisse vorliegen, empfehlen die Grazer Forscher, einfach hin und wieder das Frühstück ausfallen zu lassen. So verlängert sich die nahrungsfreie Zeit auf rund 16 Stunden, was schon positive Effekte auf die Gesundheit hat.

Hinweis: Bitte holen Sie immer ärztlichen Rat ein, bevor Sie mit einer Fastenkur beginnen. Es gibt Leute, die darauf nicht gut reagieren bzw. die nicht fasten dürfen. Mit einer Fastenkur will man dem Körper etwas Gutes tun und ihm nicht schaden. Klären Sie also immer mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab, ob eine Fastenkur das Richtige für Sie ist.