Hilfe für die körpereigene Abwehr – Einfache Tipps zur Unterstützung des Immunsystems

Die Feinde unseres Immunsystems sind unsichtbar für unsere Augen, weil sie winzige, mikroskopisch kleine Organismen – Mikroorganismen oder Mikroben – sind. Dazu zählen Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten. Sie schleichen sich über die Nahrung, die Atemluft oder über kleine Risse der Haut in unseren Körper.

Normalerweise verteidigt sich unser Immunsystem gegen Fremdstoffe und Krankheitserreger selber. Wird der erste Schutzwall (Haut, Schleim, Flimmerhärchen) durchbrochen, werden automatisch Fresszellen oder natürliche Killerzellen in Bewegung gesetzt, die von chemischen Botenstoffen der Erreger angezogen werden. Wenn diese Killerzellen auch scheitern, dann kommen Spezialisten wie die Lymphozyten zum Einsatz. Ist das Immunsystem geschwächt und können die Erreger nicht aufgehalten werden, dann können diese gefährlich sein und Infektionen hervorrufen.

Besonders im Herbst und Winter ist die körpereigene Abwehr auf unsere Hilfe angewiesen. Dabei muss man nicht zu Medikamenten greifen. Schon ganz einfache Dinge beeinflussen unsere Abwehrkräfte positiv.

1. Gesunder Schlaf

Während des Schlafs produziert der Körper die natürlichen T- und B-Killerzellen, und Monozyten oder Granulozyten, die so genannten Fresszellen, werden aktiver. Schlafmangel hingegen reduziert den Anteil an Antikörpern. Außerdem steigt der Spiegel des Stresshormons Kortisol. Dadurch sterben Fresszellen ab, oder sie erkennen ihre Feinde nicht mehr.

Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, können hier zur Unterstützung z.B. zu Baldrian oder Johanniskraut greifen. Auch Melisse, Passionsblume oder Lavendel haben beruhigende Wirkung.

2. Richtige Ernährung ohne Diäten

Die Ernährung spielt eine ganz entscheidende Rolle für unsere Abwehrkräfte. In der Schleimhaut des Darms sitzen 70 Prozent aller Abwehrzellen. Das darmeigene Immunsystem erzeugt Immunglobuline und Eiweißstoffe zur Abwehr fremder Substanzen.

Zur Unterstützung der Darmflora soll man bei der Ernährung auf eine ausreichende Versorgung mit Ballaststoffen, probiotischen Jogurts, Kefir, Molke aber auch Sauerkraut achten.

In tierischen Nahrungsmitteln ist Zink vorhanden. Zink ist ein immunstärkendes Mineral. Bei einer reinen vegetarischen Ernährung sollte Zink über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, damit kein Zinkmangel entsteht und das Immunsystem angeregt wird.

Diäten schwächen das Immunsystem, da Magen und Darm geschädigt werden. Ist eine Diät jedoch nicht zu vermeiden, können durch Milchzucker unerwünschte Bakterien am Wachstum gehindert werden. Durch zusätzliche Massagen im Darmbereich wird die Transportarbeit des Darms unterstützt und die Immunkraft gestärkt.

3. Weniger Stress und psychische Belastungen

Oft haben wir das Gefühl ständigen Termindruck zu haben und keine Entspannung mehr zu finden. Schon kleine Stresssituationen wirken sich negativ auf immunologische Prozesse aus. Chronischer Stress aktiviert Gene, die das Immunsystem in einen ständigen Alarmzustand versetzen. Besonders negativ wirkt sich Stress auf die Arbeit der T-Zellen (Killerzellen) im Immunsystem aus.

Auch psychische Belastungen wie Trauer, Trennungen vom Partner oder Einsamkeit haben ungeahnte Wirkungen auf die Abwehrkräfte. Es werden weniger weiße Blutkörperchen gebildet. Interferon zur Abwehr von Viren wird vom Körper kaum noch eingesetzt und die Infektionsgefahr steigt.

Befindet man sich in einer solchen Situation sollte man auf Entspannungstechniken wie zum Beispiel Yoga oder Tai-Chi setzen. Aromastoffe wie Lavendel, Eukalyptus, Teebaum, Bergamotte und Geranium haben auch einen positiven Einfluss auf das Immunsystem.

Nach einem schweren Verlust soll auf eine vitaminreich Ernährung geachtet werden. Immunvitamin ist natürliches Vitamin C in Kiwis, Sauerkraut, Hagebutten, Paprika, Johannisbeeren und Sanddorn.

4. Richtig dosierter Sport

Durch leichtes Ausdauertraining wird die Zahl der Abwehrzellen um ungefähr 15 Prozent gesteigert. Hingegen wird durch zu intensive sportliche Betätigung die Abwehr geschwächt und Keime können leichter in den Körper eindringen. Außerdem unterdrücken Hormone zur Muskelbildung die B-Lymphozyten. B-Lymphozyten sind aber deshalb wichtig, weil sie Antikörper bilden, die Viren durch eine Art Zellgift zerstören.

Täglich 30 Minuten Sport im richtigen Pulsbereich (180 Schläge pro Minute minus Alter) steigert die Produktion von Interleukin-6 und erhöht die Sauerstoffzufuhr. Und das kurbelt wiederum das Abwehrsystem an.

Versuchen Sie entspannt durch den Herbst und den Winter zu gehen. Sie werden sehen, Ihr Immunsystem dankt es Ihnen!