Sport beeinflusst unsere Gene

Für alle Bewegungsmuffel gibt es keine Ausreden mehr. Dass Sport gesund ist, wissen alle. Regelmäßige Bewegung beeinflusst aber sogar unsere DNS und wirkt so auf “molekularer” Ebene.

In den letzten Jahren hat sich das Wissen um unsere Gene durch neue Erkenntnisse stark verändert. Neue Forschungsrichtungen entstanden und immer spezifischere Bereiche unserer DNS wurden unter die Lupe genommen. Die ersten Erkenntnisse sind gewaltig. Der Mensch ist nicht Sklave seiner Gene, vielmehr kann er sie selbst beeinflussen, z. B. durch Sport.

Telomere - Schutzkappen der DNS

Die Enden der Chromosomen werden Telomere genannt. Sie schützen die DNS, nutzen sich mit der Zeit aber leider ab. Bis zu einem gewissen Grad können Sie zwar wiederhergestellt werden, das funktioniert beim Menschen aber nicht sehr gut.

Je kürzer die Telomere werden, desto mehr behindert das die Zellen des Körpers. Sie funktionieren nicht mehr richtig - Krankheiten entstehen.

Heute weiß man, dass die Hauptursache für den Tod nicht in den Genen liegt, sondern im Lebensstil zu finden ist. Tests haben bestätigt, dass sportliche Menschen längere Telomere haben als unsportliche. Ihre Zellen sind also weniger “erodiert”, man könnte auch sagen jünger. Der Spruch “Sport hält jung!” bestätigt sich also wieder einmal, nur hier eben auf viel tieferer Ebene. Die richtige Ernährung scheint übrigens auch eine Rolle zu spielen bei der länge der Telomere. Gesund hält doppelt fit.

Epigenetik - unliebsame Gene einfach ausschalten

Sport kann aber noch mehr. Ein weiteres junges Forschungsfeld ist die Epigenetik. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Lebensstils auf unsere Gene. Man fand bereits heraus, dass der Lebensstil sich auf epigenetische Regulationsmechanismen auswirkt. Im Klartext heißt das, dass durch den Lebensstil einzelne Gene ab- bzw. eingeschaltet werden können.

Dadurch können Menschen mit einer starken genetischen Prädisposition für Fettsucht trotzdem Normalgewicht haben. Das bestätigt eine Studie, bei denen Mitglieder der christilichen Religionsgemeinschaft der Amischen in den USA auf ein “Fettsucht-Gen” untersucht wurden. Obwohl es einige in sich trugen, waren sie nicht dicker als alle anderen. Durch ihren Lebensstil (die Amisch verzichten aus religiösen Gründen auf die Verwendung von Maschinen) wurde das Gen deaktiviert.

Es liegt also in Ihrer Hand, etwas für sich zu tun. Selbst, wenn Sie das “Fettsucht-Gen” in sich tragen, ist das kein Beinbruch. Leben Sie gesund, machen Sie Sport und ernähren Sie sich richtig, dann haben Sie keine Probleme.

Wenn Sie jetzt damit beginnen wollen, etwas für Ihren Körper zu tun und so Ihre Gene auf positive Weise zu beeinflussen: Hier finden Sie Tipps, wie Sie Ihren inneren Schweinehund “zähmen” können, damit Sie langfristig erfolgreich sind.