Halsschmerzen – Mit sanften Mitteln gegensteuern

Ein leichtes Kitzeln im Hals, dann ein Kratzen, erste Anzeichen von Heiserkeit und bald hat man ein angeschwollenes Gefühl und Schmerzen beim Schlucken, Reden und Atmen. Gerade während der nasskalten Jahreszeit kämpfen viele Menschen häufig mit Halsschmerzen.

Eine Rachenentzündung oder Pharyngitis ist eine Abwehrreaktion des Organismus auf zu viele Krankheitserreger. Diese könne Viren, Bakterien oder schädigende Umweltsubstanzen sein. Als natürliche Reaktion werden die Schleimhäute im Hals besser durchblutet um die Erreger schneller abtransportieren zu können. Das verursacht eine Rötung und Erwärmung und das Gewebe schwillt an. Dies erzeugt wiederum einen Druck auf bestimmte Nervenenden, und wir empfinden diese Entzündungsreaktion als "Halsschmerzen".

In der Regel sind Halsschmerzen harmlos. Nach zwei bis drei Tagen hat man bei akuten Halsschmerzen den Höhepunkt erreicht, und nach einer Woche sind sie wieder verschwunden. Je nachdem, welcher Bereich im Hals entzündet ist, spricht man von

  • einer Rachenschleimhautentzündung,
  • einer Stimmband- oder Kehlkopfentzündung,
  • einer Mandelentzündung,
  • einer Seitenstrangangina (Entzündung der Lymphbahnen der seitlichen Rachenwand)
  • einer Kehldeckelentzündung oder
  • einer Luftröhrenentzündung.

Wenn man jedoch schon bei den ersten Anzeichen mit sanften Mitteln gegensteuert, kann man das Schlimmste verhindern. Hier ein paar Tipps:

Feuchte Raumluft: Vermeiden Sie es die Räume zu überheizen. Die Temperatur soll 22 Grad nicht übersteigen. Eine feuchte Raumluft wird durch mehrmals tägliches kurzes Lüften erreicht.

Stimme schonen: Die Überlastung der Stimmer durch ungewohnt lautes oder anstrengendes Reden kann die Rachenschleimhaut irritieren. Bei ersten Anzeichen von Kratzen und Heiserkeit, sollten Sie ihre Stimme wenn möglich schonen.

Ansteckungsherden ausweichen: Vermeiden Sie große Menschenansammlungen oder erkältete Personen. Um den Kontakt mit Krankheitserregern zu verringern, waschen Sie Ihre Hände häufig mit Seife und warmen Wasser.

Wärme: Halten Sie insbesondere den Hals- und Brustbereich warm. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht schwitzen. Wärme fördert die Durchblutung, wodurch Antikörper an die Stellen des Körpers gelangen, an denen sie benötigt werden.

Durchblutung der Rachenschleimhäute: Eine gut durchblutete Atemwegsschleimhaut hilft gegen Angriffe von Erkältungsviren. Dies fördern Sie durch heiße Bäder mit Kräuterzusätzen wie zum Beispiel Pfefferminze oder Thymian, regelmäßige Saunagänge oder regelmäßige Bewegung an der frischen Luft.

Rauch vermeiden: Rauche reizt die Schleimhäute. Vermeiden Sie aktives und passives Rauchen.

Viel trinken: Um die Erkältungsviren auszuschwemmen, ist es bei Halsschmerzen wichtig viel zu trinken. Wohltuende Getränke wie heiße Milch mit Honig oder Kräutertees (Fenchel, Salbei, Thymian, Malve, Spitzwegerich, Huflattich) bewähren sich besonders gut.

Gurgeln: Durch mehrmals tägliches Gurgeln mit einer desinfizierenden Lösung könne Krankheitserreger schon im Rachenraum ausgespült werden. Ein altes Hausmittel ist das Gurgeln mit Salzwasser. Das Salz desinfiziert und lindert die Schmerzen. Wenn man mit Kräutertee gurgelt, kann man die Wirkung verstärken, indem man zuerst gurgelt und dann den Tee einfach herunterschluckt. So wird jeder Bereich im Rachenraum erreicht.

Inhalieren: Inhalieren mit Zusätzen von Heilkräutern wie Kamille, Salbei, Thymian, Anis oder Fenchel löst den Schleim, da dabei auch der Bereich des Kehlkopfs gut erreicht wird. Die Inhalation mit Salzwasser befreit neben der schleimlösenden Wirkung auch Nase und Nebenhöhlen.

Halswickel: Feuchte Wickeln haben einen positiven Einfluss auf das Immunsystem und wirken entzündungshemmend bei Erkrankungen im Hals- und Rachenbereich. Bei länger anhaltenden Halsschmerzen sind warme Wickel (36 - 37 Grad) besonders wirksam. Bei akuten Halsschmerzen sollte jedoch ein kalter Wickel aufgelegt werden.

Echinacea-Präparate: Echinacea soll vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen einer Erkältung eingenommen werden. Echinacea-Präparate stärken gezielt das Immunsystem. Echinacea darf aber auf keinen Fall länger als acht Wochen eingenommen werden, weil es dann eine schwächende Wirkung auf das Immunsystem bekommt.

Wenn jedoch die Beschwerden nach zirka drei Tagen nicht besser werden und hohes Fieber auftritt, beziehungsweise der Verdacht auf eine Mandelentzündung vorliegt, soll der Arzt zur Abklärung der Beschwerden aufgesucht werden.