Mit Puls und Zeit

Profisportler nutzen sie ebenso wie Hobbyathleten und beim Ausdauertraining ist sie heute kaum noch wegzudenken. Die Rede ist natürlich von der Pulsuhr. Seit ihrer Erfindung hat sie den Weg an die Handgelenke sehr vieler Menschen gefunden. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Training ist nicht gleich Training. Der richtige Herzschlag macht den feinen Unterschied.

Wer kennt sie nicht? Läufer, die mit verkrampftem Gesicht und knallrotem Kopf die Laufwege dieser Welt bevölkern. Je nach persönlichem Trainingsziel kann diese Art des Ausdauersports aber sogar kontraproduktiv sein. Wirklich effektiv trainiert man nämlich mit der richtigen Herzfrequenz.

Nur in den seltensten Fällen wissen Sportler, welche Trainingsbelastung zur Erreichung ihres individuellen Ziels am sinnvollsten ist. Ein Pulsmessgerät hilft Sportbegeisterten, vom Anfänger bis hin zur leistungsorientierten Freizeitsportlerin, ihren jeweiligen Leistungszustand besser einzuschätzen und so effizient zu trainieren.

Die Herzfrequenz stellt nämlich eine hervorragende Kontrollinstanz dar. Mit ihrer Hilfe kann das Training am jeweiligen Leistungsstand ausgerichtet werden. Damit wird vermieden, mit zu niedriger oder zu hoher Herzfrequenz zu trainieren, sodass man sich immer im optimalen Bereich befindet.

Die Herzfrequenz kann in vier Zonen, auch Belastungsstufen genannt, unterteilt werden.

  • Zone 1 ist zwischen 50 und 60 % der maximalen Herzfrequenz (Richtwert = 220 - Alter). Diese Zone dient der Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Die zweite Zone wird auch als Fettverbrennungszone bezeichnet. Sie liegt zwischen 60 und 70 % der MHF und man kann hier während des Trainings noch problemlos ein Gespräch führen. Wird in dieser Zone länger als dreißig Minuten trainiert, werden die Fettreserven besonders angegriffen.
  • Zone 3 ist der aerobe Bereich. Dieser liegt zwischen 70 und 80 % der MHF. Bei dieser Herzfrequenz wird die Ausdauerleistung beim Training am effektivsten gesteigert.
  • Ein Training in der vierten, der so genannten Schwellenzone (80 - 90 % der MHF) hilft leistungsorientierten FreizeitsportlerInnen, ihre anaerobe Schwelle nach oben zu verschieben.

Außerhalb dieser vier Zonen ist die Belastung entweder zu gering, um einen signifikanten Trainingseffekt zu erzielen, oder so hoch, dass sie nur mehr für den Leistungssport interessant ist. Wirklich feste Grenzen, wie die Aufzählung es vermuten lässt, gibt es zwischen den Zonen aber nicht. Eine Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems wird beispielsweise in allen Stufen erreicht und  die Fettverbrennung ist auch in Stufe 3 sehr hoch.

Zu beachten ist noch, dass die Herzfrequenz von Tag zu Tag unterschiedlich sein kann. Sie wird von verschiedenen Faktoren wie der Temperatur, der Höhe oder der Flüssigkeitsaufnahme beeinflusst. Deshalb ist es wichtig, ein Gefühl für die unterschiedlichen Belastungsintensitäten zu entwickeln, wobei die Pulsuhr hilft.

Die Kontrolle der Trainingsherzfrequenz mittels Pulsuhr ermöglicht eine zweckmäßige Steuerung des Ausdauertrainings. So können Sportler, die ein paar Kilo verlieren möchten, mit gemütlichem, halbstündigem Joggen effektiver und schneller ihr Ziel erreichen, als ihre Kollegen mit dem knallroten Kopf.