Fast Food im Realitätscheck

Vor ein paar Wochen haben wir uns die Wirkungen von Fast Food im Körper genauer angeschaut. Diese Woche möchten wir Fast Food nun einem Realitätscheck unterziehen.

Heute haben alle immer mehr zu tun. Zeit ist ein kostbares, rares Gut, da ist Fast Food natürlich eine Versuchung. Wer hat schließlich noch Zeit, um zu kochen? Immer wieder liest man, wie schädlich Fast Food ist. Trotzdem wird es überall angeboten. Werfen wir einen nüchternen Blick auf die momentane Situation.

Die Wahrheit

Wenn man ehrlich ist, muss man Folgendes sagen: Fast Food hat die Gesellschaft durchdrungen mit seinen salzigen, fettigen und süßen Versuchungen. Es ist nicht mehr wegzudenken. Deshalb sind Forderungen nach einem Verbot genauso unrealistisch wie die Hoffnung, die Menschen würden es wegen seiner negativen gesundheitlichen Wirkungen irgendwann nicht mehr essen.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Jeder Mensch isst Fast Food, auf die eine oder andere Weise, regelmäßig oder nicht. Wichtig dabei ist ein sinnvoll-überlegter Umgang mit Fast Food. Esse ich einmal pro Monat in einem Burgerladen, passiert nichts. Esse ich aber oft dort, werde ich dick. So einfach ist das.

Ursprünge der Populatität

Die Popularität von Fast Food hat viele Gründe:

  • Es schmeckt. Fett ist ein Geschmacksträger, deshalb wird fettiges Essen immer besser sein als z. B. gekochtes Gemüse, dem irgendwie etwas zu fehlen scheint. Dazu noch ein bisschen Salz und niemand kann widerstehen.

  • Es sättigt. Was ist das Wichtigste, wenn man etwas isst, um den Hunger zu vertreiben? Das Sättigungsgefühl.

  • Es geht schnell. Fast Food spart einfach Zeit. Schnell zubereitet, schnell gegessen. Für die heutige Zeit wie geschaffen.

  • Es unterliegt keinen Konventionen. Im Gegensatz zu einem 7-Gänge-Menu in einem Top-Restaurant mit einer Armada an Besteck, kann ich Fast Food mit den Fingern essen. Es ist auch egal, welche Kleidung ich trage. Einfach praktisch.

Wo liegt das Problem?

Fast Food ist geballte Energie. Es enthält viel Fett, Zucker und Salz, weshalb es sehr kalorienreich ist. Leider fehlt es oft an Vitaminen und Mikronährstoffen.
Isst man oft Fast Food und treibt dazu noch wenig Sport, beginnt der Körper, die überschüssige Energie zu speichern, für schlechtere Zeiten. Man nimmt zu.
In Mitteleuropa sind heute 2/3 der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig. Jeweils ein Viertel sogar stark.

Macht Fast Food süchtig?

Konsumiert man oft Fast Food, verändert sich das Gehirn. Und ja, es kann sogar süchtig machen. Beim Verzehr von süßen oder fettigen Speisen wird Dopamin im Gehirn ausgeschüttet, ein Glücksgefühl stellt sich ein. Je mehr Fast Food man isst, desto mehr Dopamin wird ausgeschüttet. Das Problem: Mit der Zeit stumpfen die Dopaminrezeptoren ab, es wird immer mehr benötigt für das gleiche Glücksgefühl. Also muss man immer mehr essen. In Studien wurde auch beobachtet, dass der Hippocampus schrumpfen kann, was das Risiko für Demenz etc. erhöht.

Sinnvoller Umgang mit schnellem Essen

Ein Verbot ist nie sinnvoll. Ziel sollte es vielmehr sein, Fast Food sinnvoll und überlegt in die Ernährung einzubauen. Wenn schon Fast Food, dass sollte immer eine volle Mahlzeit damit ersetzt werden. Essen Sie es nie als Snack zwischendurch.

Wenn Sie das nächste Mal einen Burger essen, können Sie ja statt Pommes frites einen Salat dazunehmen. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Trick ist es auch, Soft Drinks mit Mineralwasser zu ersetzen. Kleine Schritte führen auch zum Ziel.

Energiedichte = hoher Aufwand

Wie bereits erwähnt, ist Fast Food sehr energiereiches Essen. Das bedeutet gleichzeitig, dass ein hoher Aufwand betrieben werden muss, um die Kalorien wieder abzubauen. Setzen wir das in Relation und schauen wir uns zur Veranschaulichung zwei Beispiele an: Döner und Pizza.

Um einen Döner mit Sport abzubauen, braucht der Mensch zwischen 50 und 100 Minuten, je nach Alter, Geschlecht, Fitnesszustand und Sportart. Bei einer Pizza ist es noch dramatischer: Zwischen 85 und 180 Minuten Sport müssen es sein. Um die Kalorien einer Pizza zu verbrennen, müssten manche also drei Stunden Sport machen!

Übrigens: Wörtlich übersetzt bedeutet Fast Food natürlich schnelles Essen. Unter diese Kategorie fällt aber auch ein Apfel. Warum essen Sie also das nächste Mal, wenn es schon Fast Food sein soll, nicht einen Apfel? So kann ein überlegter Umgang mit unserem Essen beginnen.