Abnehmen nur mit Sport: Wie geht das?

Abnehmen nur mit Sport: Wie geht das?

Die meisten Menschen unterschätzen die Rolle der Ernährung beim Abnehmen und überschätzen dafür die Rolle von sportlicher Betätigung. Abnehmen ohne Ernährungsumstellung ist schwierig, weil man dann sehr viel Zeit in Sport investieren muss. So verbrennt ein 70 Kilogramm schwerer Mensch etwa 700 Kalorien bei einem Zehn-Kilometer-Lauf.

Das große Problem dabei ist jetzt nicht, dass 700 Kalorien so wenig wären – aber als Anfänger muss man eine Stunde Sport oder mehr erst einmal durchhalten. Wenn man das nicht gewohnt ist, ist es zu Beginn oft eine Qual, worunter natürlich die Motivation leidet und damit einhergehend die Wahrscheinlichkeit sinkt, langfristig dabeizubleiben.

Dazu kommt, dass viele Menschen dazu neigen, sich für diese Anstrengung zu belohnen, was oft in Form von Süßem geschieht – und dann hat man die eben erst mühsam verbrannten Kalorien schnell wieder hereingeholt.

Abnehmen nur mit Sport: grundsätzlich möglich

Die Sache ist im Grunde ganz einfach. Wenn jemand weniger Kalorien zu sich nimmt, als diese Person verbrennt, kommt sie in ein Energiedefizit. Das funktioniert durch körperliche Anstrengung gut. Das Problem ist die Zeitperspektive. Die meisten Menschen wollen so schnell wie möglich so viel wie möglich abnehmen. Aber Gewicht zu verlieren ist ein Langzeitprojekt. Deshalb ist es viel wirkungsvoller, kleine Änderungen zu machen, die man dann aber langfristig beibehält – statt drei Monate lang beinhart Sport zu treiben und dann die Laufschuhe nicht einmal mehr anzuschauen.

Der Lebensstil ist entscheidend

Der persönliche Lebensstil ist in großem Maße dafür verantwortlich, wie schwer man ist. Deshalb haben die meisten Menschen auch den Drang, sofort den ganzen Lebensstil über den Haufen zu werfen. Schließlich ist das am effektivsten.

Kurzfristig stimmt da natürlich, doch die wenigsten halten eine solch große Veränderung lange durch. Früher oder später scheitern 98 % der Menschen. Viel vernünftiger sind kleine Schritte. So könnten Sie sich bspw. vornehmen, täglich etwas zu tun, mit dem Sie zusätzliche 100 Kalorien verbrennen. Ob Sie nun aufs Auto verzichten und zu Fuß gehen oder während der Lieblingsserie eine Zeit lang auf dem Heimtrainer sitzen, ist egal. Wichtig ist, dass es für Sie so mühelos wie möglich ist. Das hat den Vorteil, dass man sich danach nicht sofort belohnen will – schließlich war es ja gar nicht so anstrengend. Außerdem entwickelt sich mit der Zeit eine Gewohnheit daraus und irgendwann machen Sie es automatisch. Das ist der Zeitpunkt, an dem Sie die nächste kleine Änderung angehen, ob das nun eine neue körperliche Tätigkeit ist, die in den Alltag eingebaut wird, oder eine Erhöhung der Sportdauer ist Ihnen überlassen. Nutzen Sie, was Ihnen Spaß macht. Mit der Zeit werden Sie so ganz natürlich mehr Bewegung machen und fit werden. Ganz nebenbei verändert sich auch Ihr Lebensstil. Sie verlieren vielleicht nicht in kurzer Zeit sehr viel Gewicht, aber mit diesem Ansatz sorgen Sie langfristig dafür, keine Gewichtsprobleme mehr zu haben.

Nicht auf die Energiezufuhr vergessen

Denken Sie bei körperlicher Betätigung immer daran, dass Sie genügend Energie brauchen. Das Energiedefizit ist zwar beim Abnehmen wichtig, aber nach dem Sport braucht der Körper Energie in Form von Kohlenhydraten und Protein. Ist diese Versorgung nicht sichergestellt, kann der Körper keine Muskelmasse aufbauen. Nur an Tagen, an denen Sie kaum trainieren, sollten sie auf die Nahrungsaufnahme direkt nach dem Sport verzichten.

Setzen Sie also statt auf eine Crashdiät lieber auf konsequente, kleine Änderungen, die Sie dann aber langfristig beibehalten. Dafür brauchen Sie eine gute Portion Geduld, aber es zahlt sich aus. Nur dann entwickelt man Spaß an Bewegung und es wird einem mit einem Plus an Lebensqualität belohnt.