Wissenswertes zum Thema „Sport & Übergewicht“

Ist man zu dick, muss man einfach Sport machen, dann purzeln die Kilos. Dises Ansicht ist leider falsch. Lesen Sie hier mehr dazu über Sporttipps für Übergewichtige.

Übergewicht zählt zu den größten Belastungen für unsere Gesundheit. In den westlichen Industrienationen ist mittlerweile fast jeder zweite Mensch zu dick! Es ist eine Epidemie, der wir uns stellen müssen. Die Frage ist, wie wir das machen.

Die typische Argumentationsweise

„Nur noch schnell einen kleinen Nachschlag, dann noch ein Dessert und dazu eine Limonade. Zu viel? Na ja, die Extrakalorien, die ich heute esse, trainiere ich eben morgen weg.“

Bleiben wir hier kurz stehen. Entdecken Sie den Fehler in dieser Aussage? Nein, ich meine jetzt nicht, dass zu viel Zucker oder überhaupt zu viel gegessen wird. Es geht um einen subtileren Irrglauben, dem aber heute fast alle Menschen aufsitzen. Dieser Irrglaube ist, dass man Extrakalorien einfach abtrainieren kann.

Sport führt nicht zu Gewichtsverlust. Sie glauben mir nicht? Machen wir einen Ausflug in die Vergangenheit. In den letzten 30 Jahren hat sich das Bewegungsverhalten der Menschen praktisch nicht verändert - sie bewegen sich also in etwa gleich viel. Dennoch sind Fettleibigkeit und Übergewicht auf dem Vormarsch. An der Bewegung alleine kann es also nicht liegen.

Der wahre Grund für Übergewicht & Co.

Die Wahrheit ist: Wir können unserem Übergewicht nicht davonlaufen, -schwimmen oder -walken. Der Grund, weshalb wir immer fetter werden, ist nämlich falsche Ernährung. Daran ändert auch viel Sport nichts.

Heute wird uns oft suggeriert, dass wir essen können, was wir wollen, solange wir Sport machen. Das ist aber nicht nur falsch, das kann sogar gefährlich werden. Die simple Wahrheit, die aber immer weniger Menschen hören wollen: will ich abnehmen, reicht es, meine Ernährung umzustellen bzw. weniger zu essen. Sport alleine ist zu wenig.

Fettleber & Co. - auch bei normalgewichtigen Menschen

Selbst, wenn wir nicht dick sind, können uns falsche Ernährungsgewohnheiten schaden. Zu viel Kalorien, vor allem Zucker, machen nicht nur dick. Sie sorgen auch für

  • einen hohen Blutdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • eine Fettleber.

Natürlich, es ist nichts Neues, dass Menschen mit Übergewicht unter diesen Folgeerscheinungen. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit.

Die eben aufgezählten Erkrankungen betreffen nämlich auch immer mehr Menschen mit einem normalen Body-Mass-Index (BMI). Bis zu 40 % der Menschen, die an diesen Erkrankungen leiden, sind normalgewichtig. Es sind die falschen Ernährungsgewohnheiten, die sie krank machen.

Ist eine Kalorie gleich eine Kalorie?

Viele Menschen glauben heute, dass es egal ist, wie ich eine Kalorie zu mir nehme. Ob ich 400 Kalorien durch Limonade oder eine Packung Nüsse konsumiere, ist schließlich egal. Es bleiben schließlich 400 Kalorien, oder?

Leider ist das ein weiterer Irrglaube. Diese Ansicht versucht uns die Lebensmittelindustrie seit Jahrzehnten einzureden.

Die Wahrheit: Es kommt sehr wohl darauf an, woher die Energie kommt, z. B. aus einer Nuss oder einem Schokoriegel.

Kalorien aus Zucker werden eher als Fett im Körper gespeichert. Dazu kommt, dass sie eher hungrig machen. Kalorien aus Fett dagegen sättigen. Langfristig ist eine Ernährung, die fettreicher und kohlenhydratärmer ist, gesünder als umgekehrt.

Sport - der Abnehmturbo

Nur, damit wir uns nicht falsch verstehen. Sport ist noch immer sehr gesund - vor allem ist er beim Abnehmen nützlich. Durch ihn steigt der Kalorienverbrauch. In Kombination mit einer Ernährungsumstellung beschleunigt er den Abnehmprozess sehr. Ohne eine Umstellung der Ernährung hilft er dagegen fast gar nicht beim Abnehmen.

Probleme beim Sport

Übergewichtige Menschen müssen jedoch erst einige Hürden überwinden, bevor Sport ihnen wirklich Spaß macht. Das ist nur logisch, denn für schwere Menschen ist jede Bewegung anstrengender, man bewegt sich weniger gern und es macht weniger Spaß.

Je schwerer ich bin, desto achtsamer muss ich außerdem mit meinem Körper umgehen. Herz-Kreislauf-System, Gelenke, Sehnen und Bänder können bei sportlicher Belastung sonst stark geschädigt werden.

Tipps, wie es trotzdem klappt

Damit diese Probleme minimiert werden können bzw. gar nicht erst auftreten, sollte man folgende Tipps beachten:

Langsam beginnen
Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden und ebenso ist es bei guter Fitness. Vor allem am Anfang ist es wichtig, dass man es nicht übertreibt. Es reicht schon, drei bis vier Mal pro Woche 20 Minuten spazieren zu gehen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Sobald das leicht von der Hand geht, wird die Intensität langsam erhöht.

Die richtige Sportart wählen
Nicht alle Sportarten sind gleich gut geeignet. Laufen ist z. B. bei übergewichtigen Personen eine enorme Belastung für die Gelenke. Für den Einstieg sind folgende Sportarten gut:

  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Nordic Walking
  • Hanteltraining
  • Aqua Fitness
  • Langlaufen
  • Rudern

Nicht übertreiben
Es ist besser, vier Mal mäßig Bewegung gemacht zu haben, als einmal viel. Am Anfang ist es sehr wichtig, dass wir uns nicht überfordern. Können wir uns nach jeder Trainingseinheit drei Tage lang nicht bewegen, verfliegt die Lust.

Eine Gewohnheit etablieren
Am einfachsten ist es, Sport und Bewegung als fixe Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren. Nach ein paar Monaten müssen wir gar nicht mehr nachdenken und machen es automatisch. Das bedeutet aber auch, dass man bei jedem Wetter trainieren geht - es muss aber nicht immer im Freien sein. Man sollte flexibel bleiben beim Training. Das macht es einfacher.

In der Gruppe oder allein?
Eines ist klar: Trainiere ich stets mit anderen Menschen, steigt die Motivation. Schließlich will man nicht zurückfallen gegenüber den anderen und es ist geselliger.
Sie trainieren aber lieber alleine? Kein Problem. Wichtig ist, dass es für sie passt und sie es regelmäßig tun.

Macht es mir Spaß?
Ganz kurz: Ohne Spaß werden sie es nicht lange durchziehen. Wir sollten uns also Sportarten suchen, die wir gerne machen, die uns Freude bereiten.

Der Mix macht‘s
Am besten ist es, wenn wir ganzheitlich trainieren und uns nicht nur auf einen Bereich konzentrieren. Eine Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining kombiniert mit regelmäßiger Bewegung im Alltag ist am besten.

  • Krafttraining formt und verändert den Körper. Wir bekommen mehr Muskeln und verlieren Fett. Mehr Muskeln erhöhen den Grundumsatz. Dann verbrennt der Körper auch im Ruhezustand mehr Kalorien. Außerdem stabilisieren sich die Gelenke.
  • Ausdauertraining stärkt Herz und Kreislauf, ist gut gegen hohen Blutdruck und senkt den Cholesterinspiegel.
  • Bewegung im Alltag: Jeden Tag bietet sich uns eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie wir uns bewegen können. Es müssen schließlich nicht immer die Rolltreppe oder der Aufzug sein und kurze Strecken können wir auch einmal zu Fuß gehen. So bewegen wir uns täglich mehr, ganz ohne zusätzlichen Aufwand.

Die Kombination aus Ernährungsumstellung und Sport lässt überschüssige Kilos nur so purzeln. Probieren Sie es aus. :-)