Lachen ist gesund - Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen

Wussten Sie, dass das Lachen erforscht wird? Seit den 60er Jahren wird die Wirkung des Lachens auf Emotionen und Gesundheit von Wissenschaftlern – den Gelotologen – untersucht. Der Begriff Gelotologie, die Wissenschaft vom Lachen, leitet sich vom griechischen „gelos“ = Gelächter ab. Weltweit forschen ungefähr 200 Psychologen, Immunologen, Neurologen, Stressforscher und viele andere auf diesem Gebiet. Und das aus einem guten Grund: Lachen ist gesund!

Lachen ist nicht nur ein Ausdruck von Heiterkeit, sondern es wirkt sich positiv auf den Körper und die Seele aus. Jeder kennt das Sprichwort: „Lachen ist die beste Medizin.“ Doch wird heute oft viel zu wenig gelacht. Während Kinder noch ungefähr 400 Lacher am Tag haben, lachen Erwachsene durchschnittlich nur noch 15 Mal täglich. Wenn man jedoch bedenkt, dass durch Lachen die Menschen kreativer, zufriedener und spontaner werden, dass Lachen von Schmerzen ablenkt und den Stress senkt, dann sollte man sich doch öfter einmal zu einem Lächeln durchringen.

Ein Lacher dauert in der Regel zwei Sekunden und sieben schnelle HaHas. Dabei hüpft das Zwerchfell, der Puls rast, die Pupillen werden groß und die Fingerkuppen feucht. Die Muskulatur der Beine und der Blase erschlafft, und mit 100 km/h bläst der Atem aus dem Mund. Diese körperliche Reaktion in zwei Sekunden Heiterkeit hat folgende positive Auswirkungen auf die Gesundheit:

  • Die Atmung wird stark angeregt, wodurch es zu einem beschleunigten Austausch von verbrauchter und mit Sauerstoff angereicherter Luft kommt. So werden die Verbrennungsvorgänge im Körper gefördert.
  • Der Herzschlag wird zuerst beschleunigt, um sich dann deutlich zu verlangsamen. Dadurch wird der Blutdruck gesenkt, die Muskulatur entspannt sich, und es kommt zu einer besseren Durchblutung. Stresshormone werden abgebaut und die Verdauungsdrüsen angeregt.
  • Lachen hilft gegen Schmerzen. Die Produktion der Stresshormone Cortisol und Adrenalin wird vermindert und Endorphine, die schmerzlindernd und schmerzunterdrückend wirken werden freigesetzt. Schmerzpatienten erlangen nach nur wenigen Minuten Lachen eine Erleichterung, die mehrere Stunden anhält. Lachen kann zu einer schnelleren Genesung beitragen.
  • Das körpereigene Immunsystem wird aktiviert. Es wurde nachgewiesen, dass bei lachenden Personen die Blutwerte von Gamma-Interferon, Killer T-Zellen und Antikörpern steigen. Die hormonartige Substanz Gamma-Interferon aktiviert und koordiniert die Produktion von mehreren körpereigenen Abwehrstoffen, während die Killer T-Zellen bereits infizierte Zellen vernichten.
  • Das Lachen wird als der größte Feind von Stress bezeichnet. Es werden statt den Stresshormonen die Glückshormone ausgeschüttet. Es löst sich durch das Lachen Verspannungen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
  • Die Anwendung von Humor und Lachen wird in Therapien verwendet. Man erhofft sich in der Psychiatrie und Psychologie bessere Erfolge dadurch. Beim Lachen lockern sich die Gedankenmuster und die Sicht auf Dinge verändert sich. So hilft Lachen oft bei der Überwindung von Widrigkeiten.
  • Außerdem hilft Lachen gegen Frühjahrsmüdigkeit. Eine Minute Lachen wirkt wie 45 Minuten Entspannungstraining.

Da beim Lachen über 300 verschiedene Muskeln in unserem Körper aktiviert werden, wird es auch oft als innerliches Jogging bezeichnet. Nachdem die gesundheitliche Wirkung des Lachens nicht zu unterschätzen ist, kann man dieses auch trainieren.

Dr. Kataria ist der Erfinder des Lach-Yoga. Lach-Yoga beinhaltet Atemübungen, Dehn- und Streckübungen sowie Anleihen aus dem Yoga mit denen Körper, Geist und Seele in einen Zustand gebracht werden sollen, in dem sich das Lachen verselbständigt. Das Prinzip lautet: Simulation führt zu Stimulation.

„Wenn man richtig lacht, vergisst man sich selbst. In diesem Zustand empfindet man eine Menge positiver Gefühle.“(Dr. Madan Kataria)